1. Historische Bilder und Infos:
Die Nachforschungen in den Quellen des Hohenstaufener Ortsarchivbestands und anderen Quellen lässt erkennen, dass der Ochsen auf eine rund 240 Jahre währende Geschichte zurückblicken kann.
2. Inhaber (soweit bekannt):
???? bis 1804: Wilhelm Dannenmann
1804 bis 1826: Georg Dannenmann
1826 bis 1830: Johann Jakob Dannenmann
1830 bis 1839: Johannes Walter
1839 bis 1866: Christian Seiz
1866 bis 1894: Gottlieb Seiz
1894 bis 1909: Jung Christian Seiz
1909 bis 1920: Karl Mayer (Metzgerei, Gasthof und Landwirtschaft)
1920 bis 1964: Hermann Mayer I Metzgermeister (1917) (Metzgerei , Gasthof und anfangs Landwirtschaft) und Katharina Mayer
1964 bis 1995: Hermann Mayer II Metzgermeister (1955) und Elfriede Mayer Fleischereiverkäuferin und Köchin
1995 bis heute: Hermann Mayer III Metzgermeister (1990) und Sonja Mayer Fleischereiverkaufsleiterin und Köchin 
3. Gebäudebeschreibungen:
Eine ganze Reihe von Gebäudebeschreibung über den Ochsen liegen aus dem 19. Jahrhundert vor: 1826 ist das Gebäude als „ein zweistöckiges Wohnhaus und die Hälfte an der Scheuer nebst Anbau unter einem Dach, mitten im Dorf…. Samt Wasch- und Ofenhäusle hinterm Haus“ genannt.
Bauliche Verbesserungen und Erweiterungen sind für die Jahre 1843, 1857 und 1868 dokumentiert.
1882 wurde eine Kegelbahn eingerichtet, die 1897 wieder entfernt wurde.
1897 ist ein Neubau amtlich erfasst. Anlässlich der Einstufung in die württembergische Gebäudebrandversicherung wird in einer Gaststättenerlaubnis sowie einem Gebäudekataster aus dem Zeitraum 1902/1903 im Hohenstaufener Archiv das „Ochsen-Areal“ ausgeführt: „2 a 33 qm Wohn- und Wirtschaftsgebäude von gemischter Bauart mit zwei Stockwerken, zwei Kammern und eine Küche, drei Wirtschaftszimmer, zwei Zimmer mit Schankrecht im 1.Stock, ein Saal im 1.Stock, zwei Fremdenzimmer im 2.Stock, Boden,ein Brunnen, zwei Viehställe,eine Scheune,eine Terrasse, ein Wirtschaftsgarten, ein Wirtschaftskeller, ein Kartoffelkeller, 33 qm Metzgerei von gemischter Bauart mit Schlachtlokal und Wurstküche….“
1965 Änderung des Namens von „Ochsen“ in „Goldener Ochsen“.
1965/66 räumliche Erweiterungen Umbauten und Erweiterungen Gaststätte, auf sechs Fremdenzimmer und Neubau Metzgerei Laden und Kühlräume Laden.
1976 Einbau einer zusätzlichen Getränketheke mit Zapfanlage in den Saal im 1.Stock.
1977 Neubau Schlachthaus mit Hochbahn für Rinder, Wurstküche, Ausbeinraum, mehrere Kühlräume und Nebenräume, außerdem eine vollautomatische Rauchanlage mit Umluft, Reifen, Kühlen, usw. , Brühmaschine, Scherbeneismaschine, Kuttelputzmaschine, Darmputzmaschine, elektrischer Großviehaufzug, elektrische Schweinebetäubungszange, Vakuumgerät, elektrische Dosenverschlussmaschine, elektrische Knochensäge, Hochdruckreiniger, Aluminiumviehanhänger.
1982 Neubau und Erweiterung Laden Metzgerei mit automatischer elektrischer Eingangstüre und Kühlräume, Fleischfenster, Klimaanlage und Theken mit automatischer Befeuchtung / Abtauung.
1992 Neubau Darmraum (Kuttelei) Metzgerei mit Darmputzmaschine und Kuttelputzmaschine.
1999 Neubau Kühlräume Metzgerei für Schlachtabfälle, Lagerräume für Räuchermaterial.
2000 Umbau Schankschankanlage mit Begleitkühlung Leitung vom Faß bis einschließlich Zapfhahn.
2001 Umbau Kühlung von 18 einzelnen Kühlagregaten zur Verbundanlage mit Wärmerückgewinnungund einbau einer Strom-Maximum-Überwachungsanlage für den gesamten Betrieb.
2009 EU-Zulassung Metzgerei für Schlachtung.
1984-2014 auf zahlreicher Geräte : z.B. Palux Rotimat, Wiesheu Typ M16CDR Komidämpfer, Wiesheu Typ M16CDR Kombidämpfer, Frey Kompakta 2 Kolbenfüllmaschine, Dosenverschliessmaschinen usw. zahlreiche Umbauten / Renovierungen von Gaststätte / Küche / Fremdenzimmer / Laden / Schlachthaus /Wurstküche / Darmraum /Ausbeinraum / Schlachtabfallkühraum /Fettabscheider/Strom-Maximum-Überwachungsanlage für den gesamten Betrieb.
4. Die faszinierende Geschichte des Goldenen Ochsen: Metzgerei, Gasthof und Treffpunkt seit Jahrhunderten
Die Anfänge unseres traditionsreichen Hauses „Goldener Ochsen“ in Göppingen-Hohenstaufen faszinieren bis heute.
Eine exakte Datierung lässt sich nicht festhalten – doch alte Urkunden und Protokolle weben ein lebendiges Gewebe aus Hinweisen, das die Entstehung des Gebäudes, der Metzgerei und des Gasthofs zeitlich einordnet.
Ein Gebäudeschätzungsprotokoll aus dem Jahr 1865 beschreibt das Wohn- und Wirtschaftsgebäude „Ochsen“ als „alt Ochsen 80 Jahre“.
Daraus lässt sich die Bauzeit auf um 1785 ableiten – ein Jahr, das als gesichert gilt und unserem Haus eine stolze Chronik von über 240 Jahren einhaucht.
Eine andere bekannte Notiz, die den Namen „Ochsen“ explizit erwähnt, stammt vom 15. September 1804. An diesem Tag verkaufte der Hohenstaufener Bürger Mateus Bidlingmaier Äcker an den damaligen „Ochsenwirt“ Georg Dannenmann.
Schon früh war der „Ochsen“ ein vielseitiger Betrieb und Treffpunkt für Reisende, Kutscher und Einheimische.
Zum Anwesen gehörten seinerzeit nicht nur ein hofeigener Brunnen, ein Schweine-, Kuh- und Hühnerstall und eine geräumige Scheune, sondern auch Wälder und Felder, die das Haus mit Erzeugnissen aus eigener Bewirtschaftung versorgten.
Es wurden Schweine, Ochsen, Rinder, Kälber und Schafe im Haus geschlachtet, Wurstwaren gefertigt und unmittelbar vor Ort angeboten.
Ergänzt wurde das Angebot durch Milch und selbstgemachte Butter von eigenen Kühen, frische Eier von eigenen Hühnern, selbstgebackenes Brot, eine eigene Brennerei, in der Destillate entstanden und hausgemachten Most, der aus den Obstwiesen des Anwesens gepresst wurde.
Im Januar 1894 erhielt das Gasthaus „Zum Ochsen“ einen der ersten Telefonanschlüsse in Göppingen – zu einer Zeit, als die Stadt gerade erst an das neue Telefonnetz angeschlossen wurde, 17 Jahre nach den ersten Pionier-Versuchen in Stuttgart (1877).
Unter den ersten 64 Anschlüssen in Göppingen befanden sich unter anderem: Nr. 1: Firma L. Wackler Witwe (Spedition in der Davidstraße, Göppingen) und Nr. 2: Gasthaus „Zum Ochsen“ in Hohenstaufen – mit der Telefonnummer 2.
Der „Ochsen“ nutzte das Telefon früh, um den Betrieb moderner zu gestalten.
Viele Jahrzehnte später musste die Nummer im Zuge der Netzerweiterung durch die Bundespost angepasst werden:
Aus der kurzen "2" wurde zunächst die "262" und in den 1980er-Jahren schließlich die vierstellige Rufnummer "8062", die noch heute in Gebrauch ist.
Gleichzeitig deuten verschiedene Hinweise darauf hin, dass die Geschichte unseres Hauses noch weiter zurückreicht.
Vielleicht diente der „Ochsen“ schon vor Jahrhunderten als Zuflucht für müde Wanderer und Reisende.
Diese Annahme liegt nahe, betrachtet man die besondere Lage unseres Hauses:
Unmittelbar daran vorbei führte einst eine bedeutende Handels- und Durchgangsstraße, und noch heute führt der alte Pfad hinauf zur Burgruine Hohenstaufen.
Die historische Bedeutung des Ochsen als Rastplatz am Fuße des Hohenstaufen spiegelt sich auch in der Literatur wider:
Im Jahr 1873 erwähnte der berühmte Schriftsteller Wilhelm Raabe das Gasthaus "Ochsen" in seinem Roman „Christoph Pechlin“.













